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Die Geschichte des Bergbaus in der Griesen Gegend

Der Begriff „Griese Gegend“ erweckt vermutlich bei Fremden zunächst keine Begeisterung für diese so bezeichnete ehemalige Heidelandschaft im Südwesten Mecklenburgs. Der zumeist graue Sandboden (grau=“gries“) bedeckt aber an vielen Stellen überaus wertvolle Bodenschätze, welche bereits vor Jahrhunderten genutzt wurden.

Die Geschichte des Berg- und Salinenwesens im Landkreis Ludwigslust-Parchim

Die Nutzung von unterirdischen Bodenschätzen begann  -durch Archivgut belegt- vor rund 800 Jahren. Mit hoher Sicherheit reicht aber hier, in der Griesen Gegend bei Malliß / Conow , die Salzgewinnung aus der natürlichen Solquelle Conow sogar bis in wendische Zeiten zurück.
Herzog Rudolf I. von Sachsen schenkte diese Solquelle am 28.8.1307  - kurz nach der Inbesitznahme des Landes Dömitz-   dem Zisterzienserkloster EIdena. Die Schenkung der Saline Conow erfolgte unter der Maßgabe, dass ein Drittel des Ertrages dem Herzog zufließe und sich das Kloster noch mehr erkenntlich zeige, wenn „das Salzwerk Ansehen und Bedeutung gewinnen und mit Recht den Namen „Saline“ führen werde“. Kriegshandlungen, Brände, die Säkularisierung des Klosters Eldena 1555 und das unterschiedliche Geschick der verschiedenen Salinisten gestalteten die fast 450jährige Geschichte der Saline Conow wechselvoll.

Weiterlesen hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Saline_Conow

Das überlieferte Wissen um die Saline Conow sowie den von 1577 bis 1710 am nördlichen Ufer der Elde bei Bockup umhergehenden Abbau von Alaun waren am Anfang des 19.Jahrhunderts  Anlass zu verschiedenen Spekulationen, dass in den Mallißer, Bockuper und Conower Bergen Bodenschätze schlummern müssten. So beschloss denn auch die Großherzogliche Kammer in einem Kabinetts-Reskript von 1817, dieses Gebiet mittels vieler Bohrungen genauer untersuchen zu lassen. Erste Bohrungen durch Bergrat Abich und Steiger Mengebier aus dem Braunschweigischen werden am Elde-Ufer bei Bockup niedergebracht und treffen neben Alauntonen auf Braunkohle. Das Abteufen eines Schachtes am sog. Alaunberg Ieitete der Steiger und spätere Obersteiger und Gipsverwalter Adam Christian Mengebier persönlich, obwohl er noch hin und wieder zu bergbaulichen Arbeiten ins Braunschweigische zurückbeordert wurde. Der Schacht, nach dem regierenden Herzog „Friedrich-Franz-Zeche“ genannt, erschließt in 16 m Tiefe ein ca. 1.5 m mächtiges Kohleflöz. Zur Hebung der Grubenwässer baute Mengebier eine Pumpenanlage, welche durch eine pferdekraftgezogene „Roßkunst“ bewegt wurde.     
Nach raschen Anfangserfolgen der Braunkohlenförderung -verkauft wurde damals nur die stückige Kohle (die sog. Klarkohle wurde auf Halde geschüttet) - nahmen mit zunehmender Abbautiefe die Wasserschwierigkeiten immer mehr zu, sodass schließlich 1838 der Bergbau wieder zum Erliegen kam.     
Doch Mengebier ließ in seinen geologischen Erkundungen nicht nach. Unmittelbar südlich der Ortschaft Malliß, nur etwa 200 m östlich der heutigen Bundesstrasse 191, entdeckte er zwei weitere und zudem noch bessere BraunkohlenfIöze. Die Aufschließungsarbeiten begannen 1850. Bereits 1855 beträgt die Belegschaft 1 Steiger und 25-30 Bergleute, welche pro Tag ca. 150 to Kohle der sogenannten 1.und 2. Qualität und Klarkohle fördern (1 to = 145 kg). Mittlerweile hatten sich auch die Betriebe und Haushalte der näheren und weiteren Umgebung auf den neuen Brennstoff mit ihren KesselanIagen und Öfen eingestellt, sodass die Nachfrage nach Kohle stetig zunahm.
A. Ch. Mengebier wird auch zu Untersuchungsarbeiten in andere Gegenden, so z.B. nach Parchim, gerufen. Doch zu einer nennenswerten Braunkohlenför-derung kam es hier nicht. Im Raum Malliß jedoch wurde, mit zeitlichen Unterbrechungen, bis in unsere jüngste Zeit - genau gesagt bis 1960 -  Braunkohle abgebaut.  

Weiterlesen hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Braunkohlenbergwerk_Malliß_(Oberflöz) sowie http://de.wikipedia.org/wiki/Braunkohlenbergwerk_Malliß_(Unterflöz)

Als durch Zufall 1825 bei der Stadt Lübtheen ein Gipsbrocken gefunden wurde, ist auch hier Mengebier derjenige, der durch Bohrungen ein großes Gipsvorkommen erkundet. Gebrannter Gips, insbesondere als Baustoff für Stukkateurarbeiten, findet aus einem in Lübtheen errichteten Gipswerk reißenden Absatz. Je tiefer der Gips gebrochen wurde, desto salziger wurden die Grubenwässer, und es verstärken sich die Vermutungen, dass sich unter dem     Gipslager Steinsalz befinden müsse. Mengebiers Bohrungen im Gipsbruch von 1838 dienten I869 dem Clausthaler Berghauptmann Ottiliae für sein, die weiteren montanistischen Aktivitäten so nachhaltig beeinflussendes Gutachten, nämlich der Empfehlung zur Abteufung einer ca.1000 Fuß (1 meckl. Fuß= 0,291) tiefen Bohrung. Vom 1.8.1874 bis 3.12.1878 brachte Bohringenieur Stoz aus      Stuttgart die Bohrung auf 1516,86 Fuß nieder und durchteufte dabei 150 m Steinsalz. Dieses Ergebnis war insofern sensationell, da man bislang annahm, Salzlager seien nur im Magdeburg-Halberstädter Becken anzutreffen.
1879 erbohrte die englische Continental-Diamond-Rock-Boring-Company auf den Feldmarken Lübtheen, Probst Jesar und Trebs mit Diamant-Kernbohrern  Kali-und Magnesiasalze, so u. a. im Jessenitzer Gebiet von 38 m Mächtigkeit. 1886 begannen die Abteufarbeiten für das Kali-und Steinsalzbergwerk „Herzog-Regent“ in Jessenitz, um nach enormen Schwierigkeiten von über 15 Jahren Arbeit die Endtiefe von 618 m zu erreichen.

Weiterlesen hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Kali-_und_Steinsalzbergwerk_Jessenitz

Unmittelbar östlich des Stadtrandes Lübtheen wurde von 1897 bis 1906 ein weiter Kalischacht, der „Friedrich-Franz-Schacht“, geteuft (518 m tief). Die Mächtigkeit des Carnallitgesteins betrug hier im allgemeinen 18-20 m, in westlichen Auffahrungen bis 60 m. Nach nur 10jähriger Betriebsperiode fiel auch dieser Schacht in der Nacht vom 8. auf den 9. Dezember 1916 einem Wassereinbruch zum Opfer.

Weiterlesen hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Kali-_und_Steinsalzbergwerk_Lübtheen

1912 wurde in Conow, unweit des alten Salinengeländes, der Kalischacht Conow bis in 720 m Tiefe niedergebracht. Gefördert wurden auch hier Steinsalz und Carnallitit. Letzteres wurde in die 23 km entfernte Kalifabrik des Friedrich-Franz-Schachtes in Lübtheen per Bahn zur weiteren Verarbeitung transportiert. Im Zuge der Zechenstilllegung während der Weltwirtschaftskrise wurde das Kali- und Steinsalzbergwerk Conow 1926 als einziges seinerzeit mittels gesättigter Salzlösungen geflutet, um es für einen späteren Abbau sicher zu verwahren.

Weiterlesen hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Kali-_und_Steinsalzbergwerk_Conow

Aufgrund der exponierten Lage dieser Werke im Norden Deutschlands waren Landwirtschaft und Fischerei dieser Landschaft zufriedene Abnehmer.     

Autor: Dr. Günter Pinzke, Schwerin.   

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