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Johannes Gillhoff

Mecklenburgischer Volkskundler und Schriftsteller

gillhoff zeichnung 120Johannes Gillhoff wurde am 24. Mai 1861 in Glaisin als Kind des Dorfschulmeisters Gottlieb Gillhoff geboren. In Glaisin wuchs er auf, in Neukloster besuchte er die Präparandenanstalt und absolvierte 1881 das Lehrerseminar und 1896 das Lehrerexamen in Schwerin. Als Lehrer arbeitete Johannes Gillhoff in Tewswoos, Spornitz und Parchim, später in Merseburg, Erfurt, Halberstadt und Genthin. 1924 kehrte er nach Ludwigslust zurück und verbrachte hier seinen Ruhestand.

bilder dorfleben 120Neben seiner Lehrertätigkeit sammelte Johannes Gillhoff plattdeutsche Redensarten und Sprichwörter. Übrigens zur gleichen Zeit, wie der bekannteste Volkskundler Mecklenburgs: Richard Wossidlo. Beide tauschten sich über ihre Sammlungen aus. Johannes Gillhoff veröffentlichte 1892 die "Mecklenburgischen Volksrätsel". Wossidlos Rätselsammlung erschien 5 Jahre später und ließ Gillhoffs Buch in Vergessenheit geraten.

gillhoff 120Johannes Gillhoff wandte sich immer mehr der Literatur zu. 1905 erschien der Erzählband "Bilder aus dem Dorfleben", welcher Gillhoff seinen Eltern widmete. Das Buch gibt einen imposanten Einblick in das Leben im mecklenburgischen Bauerndorf im 19. Jahrhundert. In dreizehn Geschichten wird das Leben der Dorfbewohner, darunter vom Dorfschulzen "Möne Hauck" und von der Dorfhexe "Mri-Duri", lebendig mit vielen mundartlichen Dialogen erzählt. Nach fast 100 Jahren sind die "Bilder aus dem Dorfleben" im BS- Verlag Rostock neu aufgelegt worden. "Der Band, der zu den schönsten Leistungen niederdeutscher Literatur gehört, besitzt hohen Unterhaltungswert. Deutlich erkennbar ist hier der echte Gillhoffsche, der feine, stille, hintergründige Humor, wie er den Menschen der Griesen Gegend eigen ist." (Hartmut Brun in "Bilder aus dem Dorfleben")

glaisin auswand 120Der wohl bekannteste Roman von Johannes Gillhoff ist jedoch "Jürnjakob Swehn, der Amerikafahrer", in dem vom Auswandererschicksal eines Tagelöhnersohns nach Amerika erzählt wird. In den Jahren 1925 bis 1930 war Johannes Gillhoff Mitherausgeber der "Mecklenburgischen Monatshefte", einer Zeitschrift für heimatliche Kunst und Kultur. Er starb am 16.01.1930 in Parchim.

glaisin gillhoff stein 120Heute wird jährlich der vom Neffen Gillhoffs gestiftete Johannes-Gillhoff-Preis an Schriftsteller, Pädagogen, Schauspieler, Bibliothekare und Literaturwissenschaftler verliehen, die sich besonders um die plattdeutsche Sprache verdient machen. Die Erinnerung an Leben und Werk des Schriftstellers bewahrt seit über 10 Jahren die Johannes-Gillhoff-Gesellschaft. In Glaisin befindet sich auch das Museum "Gillhoff-Stuv", in dem Teile des Nachlasses von Johannes Gillhoff ausgestellt sind.

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