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Die Legende von Fiek'n

Eine Dienstmagd kam zu Anfang des 19. Jahrhunderts aus einem etwas entfernt gelegenen Dorf nach Hagenow in Stellung. Ihr Dienst war schwer und kaum war mal ein Wochenende frei, so dass sie nur selten nach Hause gehen konnte.

Zu der Zeit gab es noch keine Fahrräder, Motorräder oder Autos, sondern nur Pferde und Ackerwagen als Verkehrsmittel. Die Dörfer und Städte waren durch Sandwege verbunden. Feste Straßen gab es noch nicht, nicht mal in Hagenow. So schrieb sie ihrer Mutter häufig Briefe aus der Stadt Hagenow und teilte ihre Erlebnisse und viele Begebenheiten, die sie bei Festen ihrer Herrschaften aufgeschnappt oder die sie an der Pumpe beim Wasserholen gehört hatte, der Mutter mit. Der hochdeutsche Name für Fiek'n ist Sophie.

Mutter ging mit Fiek'ns Brief im Dorf von Haus zu Haus und las den Dorfbewohnern daraus vor. Alle waren erstaunt, was es in der „großen“ Stadt für Neuigkeiten gab. Manche fragen auch: „Iss datt denn ok wohr?“ Fiek'ns Mutter antwortete stets: „Na, watt 'ne Frag', Fiek'n hätt't doch schräb'n ut Hagenow!“
Diesen Titel wählten Ernst Schneider und Kuno Karls schon 1974 für ihre Histörchensammlung.

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