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Sage von der versunkenen Kirche bei Vielank

Als Mecklenburg noch fast ganz von Wenden bewohnt war, befand sich im wilden Forst von Vielank, versteckt hinter dichtem Gestrüpp und Buschwerk, eine kleine Christengemeinde. Die Gemeindemitglieder hausten, einsam und abgeschlossen von aller Welt, in ihren ärmlichen Hütten und gingen am Sonntag in ihr Kirchlein, das aus Holz und Lehm zusammengefügt war.

Mehrere Jahre blieb die kleine Siedlung unbekannt und unentdeckt. Kein racheschnaubender Heide näherte sich den Christen. Ruhig und zufrieden diente die Gemeinde in ihrer Abgeschiedenheit ihrem Gotte. Endlich aber wurde ihr Versteck gefunden. Zwei Wenden, welche sich auf der Jagd tief im Wald verirrt hatten, fanden das bisher unbekannte Dörflein.
Und nun dauerte es nicht lange, da zog ein wütender Heidenschwarm aus, die letzte Zufluchtstätte der Christen zu vernichten und das Land von den fremden Eindringlingen, den Sachsen zu befreien. Gerade stürmte die wilde Rotte heran, als die kleine Gemeinde zum Abendgottesdienst in ihrer Kapelle versammelt war.
Aber Gott wollte nicht, daß sein Heiligtum entweiht werde, daß die Heiden diese wenigen Christen mordeten. Darum ließ er plötzlich sein heiliges Haus mit allen Andächtigen versinken. Vor den überraschten Feinden dehnte sich mit einem Male ein großer tiefer Sumpf aus, der jedes weitere Vordringen verhinderte.

aus: „ 90 Jahre Kirche Alt Jabel“

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